| Was ist die Feldenkrais Methode?
Vorraussetzung Bequeme Alltagskleidung und Neugier sind alle Voraussetzungen, um an Gruppen- und Einzelstunden in der Fedenkrais-Methode teilzunehmen.
Wer hat die Methode entwickelt?
Die Methode wurde nach ihrem Begründer Dr. Moshé Feldenkrais benannt. Dr. Feldenkrais ist 1904 in Russlandgeboren. Er war in der ersten Hälfte seines Lebens Bauingenieur und Physiker. Zusammen mit Joliot Curie führte er die erste Kernspaltung in Frankreich durch. Seit seiner Jugend betrieb er Judo und andere Sportarten und entwickelte so ein überdurchschnittliches Interesse für effiziente Bewegung. Er trug als erster Europäer einen den schwarzen Gürtel im Judo. Eine schwere Verletzung der Knie, die aus Sicht der Ärzte operiert werden, brachte ihn auf den Weg andere Lösungsmöglichkeiten zu suchen. Er wusste, dass eine optimale Körperorganisation zu Kraft ohne Anstrengung führt. Über mehrere Monate fand er durch Ausführung kleinster Bewegungen und Selbstbeobachtung einen Weg grundlegende Bewegungsprozesse wiederzuerwecken und zu verfeinern. Obwohl er nie operiert wurde lernte er wieder gehen. Dieser Prozess führte ihn zu revolutionären Entdeckungen über die Zusammenhänge zwischen unseren körperlichen Bewegungen und der Art, wie wir denken und fühlen. Außerdem begann er damit zu experimentieren, wie man Menschen helfen könnte, einen besseren Gebrauch ihrer angeborenen Fähigkeiten zu erlernen. In jahrzehntelanger Forschungsarbeit entwickelte er zwei miteinander verbundene Wege zu erhöhter Körperwahrnehmung, die er Bewusstheit durch Bewegung und Funktionale Integration nannte. Bewusstheit durch BewegungDie Feldenkrais-Methode Bewusstheit durch Bewegung besteht aus verbal vermittelten Anleitungen. Diese Bewegungen bieten oft unmittelbare Entlastung und führen schnell zu einer deutlichen Steigerung der Flexibilität, besserer Körperhaltung und mehr Wohlbefinden. Für jedes Gelenk, jede Muskelgruppe gibt es gezielte Übungen, die auf subtile Weise auch den Geist schulen: Einstellungen, Vorstellungskraft, Aufmerksamkeit, Wahrnehmungen und Kognition werden neu organisiert. Die Bewegungsabläufe verändern alte Gewohnheiten und etablieren neue Wege des Denkens, Fühlens und Handelns. Die Übungen können von Menschen jeden Alters und jeglicher körperlicher Kondition ausgeführt werden. Funktionale IntegrationNeueinsteiger in Feldenkrais entdecken oft erst nach geraumer Zeit, dass es sich eigentlich um zwei Methoden handelt. Im Gegensatz zu den verbal vermittelten Übungen handelt es sich bei Funktionaler Integration um eine (im Prinzip) non-verbale Einzelbehandlung, wobei der Lehrer den Schüler durch sanfte Berührungen unterrichtet. Es ist schwer zu beschreiben, was genau in Funktionaler Integration passiert: für die meisten Menschen ist das Erlebnis mit nichts Bekanntem vergleichbar. Feldenkrais-Lehrer werden in ihrer Ausbildung dafür sensibilisiert, mit ausgefeilten Techniken genau zu spüren, was für ihre Schüler erforderlich ist und richtet seine Vorgehensweise danach aus. Behandlungen in Funktionaler Integration sind meist sehr angenehm und unaufdringlich; gleichzeitig ermöglichen sie einen sehr direkten Zugang zur motorischen Seite des menschlichen Nervensystems. Wirkung und Ziele
Ist Feldenkrais eine Therapie?Es handelt sich eigentlich nicht um Therapie. Feldenkrais lässt sich als Ansatz beschreiben, der sich unmittelbar zwischen dem psychologischen und dem physikalischen Bereich, also sich in einem Grenzbereich zwischen Therapie und Pädagogik befindet. Die Methode vereinigt auf neue Art verschiedene Disziplinen, die menschliches Lernen betreffen. Wir können durch die Feldenkrais-Methode erfahren, dass Gesundheit und Wohlbefinden in gewisser Weise erlernbar sind. Am ehesten kann man die Feldenkrais-Methode vielleicht als pädagogisches System bezeichnen, das Menschen helfen will, sich selbst zu helfen. |
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